Jadwiga Grabowska-Hawrylak war eine der Pionierinnen der modernistischen Architektur in Breslau und in Polen. Als eine der ersten Architektinnen, die die Breslauer Technische Universität absolviert haben, hat sie die Silhouette der Stadt an der Oder wie kein anderer geprägt. Zu ihren bedeutendsten Werken gehören: das Maisonette-Haus an der Kołłątajastrasse (1960) und das Gebäudekomplex am Grundwaldplatz (1978). Das Erste entstand auf einer sehr schmalen Parzelle mitten in der Stadt, welche das Layout der Wohnungen sehr geprägt hatte: man entschied sich für das Konzept der “gestapelten Häusern”, Maisonettewohnungen mit einem Kommunikationskorridor auf jeder zweiten Etage, ähnlich wie in der Unité von Le Corbusier. Das “Galeriehaus” beinhaltete Wohnungen von 70m2 Fläche, was für damalige Zeit eher grosszügig war. Die Aufteilung in ein Wohnteil in der unteren und ein Schlafteil in der oberen Etage war sehr klar durch das charakteristische Fensterlayout in der Fassade ersichtlich. Vorgesetzte grossformatige Betonelemente unterteilten die einzelnen Wohnungen voneinander. Das Maisonettehaus existiert immer noch und wurde in der letzten Zeit zum Grossteil geschmackvoll renoviert: die Fassade wurde in sanften Grau- und Grüntönen gestrichen, die Unterseiten der auskragenden Decken in einem gedeckten Senfgelb.
Foto: Badgercopter, CC BY-SA 4.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en
Quelle: "A-m" nr 2/2014 s. 21
Wohnungskonzept auf zwei Etagen, inspiriert von Le Corbusier
Quelle: "A-m" nr 2/2014 s. 21
Wohnungsgrundrisse
Foto: Jakub Jurek
Fassade nach der Renovation
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